Antependien führen durchs Kirchenjahr
Schon mal aufgefallen? Ein Antependium ist das bunte Tuch, das vom Altar herunterhängt.Übersetzt heißt es so etwas wie „Vorhang“. Diese Antependien sind eine Art grober Kalenderdurch das Kirchenjahr. Jedem Sonntag im Kirchenjahr ist eine Farbe zugeordnet.
Unser Kirchenjahr beginnt mit der Adventszeit. Die Farbe ist VIOLETT (lila), die Grundfarbe für die Vorbereitungszeiten auf die großen Christfeste, wie die Geburt Christi zu Weihnachten.
Die Christfeste haben die Grundfarbe WEISS, als Farbe der Reinheit. Das gilt auch für die Epiphaniaszeit nach Weihnachten, beginnend mit dem 6. Januar.
Danach zeigen unsere Altäre die Grundfarbe GRÜN.
Mit dem 1. Sonntag der Passionszeit (der Sonntag nach Aschermittwoch) beginnt erneut eine Vorbereitungszeit, diesmal auf das große Christfest Ostern. Deshalb ist die Farbe wieder VIOLETT, wie m Advent. Nur von Karfreitag,dem Todestag Jesu am Kreuz, bis Karsamstag, trägt unser Altar die Trauerfarbe SCHWARZ. Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi ist natürlich WEISS und diese Farbe bleibt bis zum Pfingstfest.
Pfingsten trägt wie die Konfirmationen und der Reformationstag (am 31. Oktober) die Farbe ROT. Sie steht für das Blut der Märtyrer (der Menschen, die wegen ihres christlichen Glaubens ermordet wurden), aber auch für die Liebe und Begeisterung, die uns der Heilige Geist für unseren Glauben schenkt.
Der Sonntag nach Pfingsten heißt Sonntag Trinitatis, der Sonntag der „Dreifaltigkeit“ also der Sonntag von Gottvater, dem Sohn und dem Heiligen Geist und natürlich ist hier wieder die Grundfarbe WEISS.
In der folgenden Trinitatiszeit bleibt die Grundfarbe GRÜN fast bis zum 1. Advent. Grün ist die Farbe für die festlosen Zeiten im Kirchenjahr, grün ist die Farbe der aufgehenden Saat,aber auch das Erntedankfest erstrahlt natürlich in einem kräftigen grün.
Der Buß-und Bettag am Ende des Kirchenjahres erhält VIOLETT und der Toten- bzw. oder Ewigkeitssonntag (der Sonntag vor dem 1. Advent) wieder WEISS als Farbe, denn die Farbe der Christusfeste gilt auch für diesen letzten Sonntag im Kirchenjahr, weil wir Menschen auch auf unser „Ostern“, also auf unsere Auferstehung von den Toten hoffen, wie sie Christus uns mit seiner Auferstehung und seinen Worten zugesagt hat. Pfr. Reinhard E. Bogdan